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Mountainbike Marathon Europameisterschaft 2013 in Singen
Rothaus Hegau Bike-Marathon 2013 / Sprint-DM 2013



Olympiasiegerin Sabine Spitz und der dreifache Weltmeister Christoph Sauser gehören zu den Favoriten bei den Marathon-Europameisterschaften der Mountainbiker am kommenden Sonntag. Der Rothaus Hegau Bike-Marathon wird indes wohl die Rekordmarke von 1190 Teilnehmern aus dem Vorjahr übertreffen.

„Christoph Sauser ist für mich schon der Favorit.“ MTB-Profi Torsten Marx vom BlackTusk Racing Team hat etwas die Stirn gerunzelt, ehe er diese Aussage gemacht hat. Klar, der Schweizer war schon zweimal Marathon-Weltmeister und auch einmal Cross-Country-Weltmeister, sowie vierfacher Sieger des renommierten Etappenrennens Cape Epic. Sauser spricht zwar von einer „nicht gerade optimalen Vorbereitung“, aber er rechnet sich trotzdem Chancen aus. „Wenn ich an den Start gehe, will ich auch gewinnen“, sagt der Specialized-Fahrer.

Die Liste der möglichen Siegkandidaten ist beim Rothaus Hegau Bike-Marathon aber länger als sie bei einer Marathon-Europameisterschaft je war. Alban Lakata (Topeak-Ergon) hat vergangenen Sonntag den Marathon in Riva del Garda gewonnen. Die Form des Österreichers ist also top. „Deutschland ist prinzipiell ein gutes Pflaster für mich. 2010 bin ich in St. Wendel Weltmeister geworden und 2008 in Albstadt Europameister“, sagt Lakata und verweist darauf, dass ihm Strecken wie die im Hegau prinzipiell liegen. Auf Flachpassagen gilt der „Albanator“ als extrem stark.
 
„Als Einzelfahrer, ohne Teamunterstützung, muss ich mich so gut wie möglich raushalten. Ich denke, am Ende wird trotzdem der Beste gewinnen, es wird sicher kein einfaches Rennen“, sagt er. Allerdings wusste er da noch nicht, dass sein Teamkollege, der Deutsche Vizemeister in Marathon Robert Mennen (Nörvenich) nach seinem Schlüsselbeinbruch grünes Licht für einen Start erhalten hat. Zumindest in der ersten Phase des Rennens könnte er eine wertvolle Hilfe sein.

Weltmeister Periklis Ilias (Full Dynamix) macht eine klare Ansage: „Die Marathon-Europameisterschaft ist für ein großes Ziel. Nach dem Weltmeistertitel will ich zeigen, dass ich in der Lage bin auch andere Titel zu holen.“ Seit seinem Sieg beim Roc Laissagais Anfang April hat er kein Rennen mehr bestritten, sondern sich gezielt auf die EM vorbereitet. Er hat keine Team-Unterstützung.

Markus Kaufmann: Top 5 wäre Traumergebnis

Das ist anders bei Markus Kaufmann. Der Meckenbeurener war hinter Lakata in Riva Zweiter und hat sich letztes Jahr im Hegau den Deutschen Meistertitel geholt. „Ich habe mit meinem Trainer noch mal das wellige Profil trainiert. Jetzt bi ich ganz guter Dinge. Ein Platz unter den besten Fünf wäre ein Traumergebnis, aber auch die Top-Ten schon ein Erfolg“, sagt Kaufmann, der auf die Unterstützung seiner Centurion-Vaude-Teamkollegen Jochen Käß (Ofterdingen) und Hannes Genze (Sindelfingen) bauen kann. Kaufmann hat den Titelverteidiger Kristian Hynek (Elettroveneta-Corratec) in Riva erlebt und sieht in Hynek auch einen ernsthaften Titelkandidaten. Hynek kommt mit drei weiteren Tschechen nach Singen, darunter dem EM-Zweiten von 2012, Pavel Boudny.

Als Team am stärksten aufgestellt ist fraglos das Team Bulls. Mit Lokalmatador Tim Böhme, Karl Platt aus Osthofen und mit dem Schweizer Urs Huber haben die Equipe gleich drei Medaillenkandidaten in ihren Reihen. Tim Böhme, der versucht hat im Vorfeld die Fehler des Vorjahres zu vermeiden, hofft auf eine Steigerung gegenüber Riva, wo er seit Ende März seinen ersten Wettkampf gefahren ist. „Die Form war gut, aber nicht hervorragend. Aber es kann sein, dass bis Sonntag noch ein Leistungssprung kommt“, sagt Böhme, der an guten Tagen mit den Besten der Welt mithalten kann.
 
Das gilt auch für Karl Platt, der im Marathonbereich praktisch alles gewonnen hat, außer einer internationalen Meisterschaft. „Beim Gardasee-Marathon hat mir nach meinem Infekt noch die Spritzigkeit gefehlt. Normalerweise tut’s bei mir nach einem Rennen nochmal einen Schlag und die Leistung geht nach oben. Ich denke mit dem Team Bulls werden wir bei der Musik mitspielen. Wie es ausgeht, kann man nicht sagen. Wir werden sicher die Teamkarte spielen, aber wie genau, das müssen wir noch austüfteln. Urs (Huber) und Tim (Böhme) sind auch sehr gut drauf“, erklärt Platt. Matthias Leisling (Mehring) und Torsten Marx (Hechingen) gehören nicht unbedingt zu den Medaillenkandidaten, doch eine gute Rolle traut man den beiden BlackTusk-Fahrern durchaus zu. „Es wird flott losgehen. Für mich geht es darum dabeizubleiben so lange es geht“, sagt der DM-Vierte Leisling.

Mountainbike Rennen
Foto: © EGO-Promotion, Marius Maasewerd


Zwei Ex-Straßenprofis und ein Rekonvaleszent im Feld

Über die genannten Namen hinaus gibt es noch eine Reihe Leute, die durchaus ebenfalls auf dem Podium landen können. Der Italiener Mirko Celestino, WM-Dritter von 2011 und Ex-Straßenprofi zum Beispiel. Der EM-Dritte von 2011, Jukka Vastaranta (Medilaser-Specialized) aus Finnland, auch er ein Ex-Straßenprofi, der taktisch sicher gut aufgestellt ist. Oder der Cross-Country-U23-Weltmeister von 2011, Thomas Litscher (Schweiz) vom Multivan-Merida-Team, der kurzfristig noch gemeldet hat. „Für mich geht es um eine harte Belastung für den Weltcup eine Woche später, aber bei so einem Profil wie in Singen, traue ich mir schon zu lange dabei zu bleiben. Und dann wird man sehen“, sagt Litscher. Sein Landsmann Ralph Näf (BMC Racing) plant ebenfalls einen Start. Der Ex-Weltmeister im Marathon ist aber nach einer Verletzung noch Rekonvaleszent und will die EM als Wettkampftraining nutzen.

Damen: Für Spitz ist Süß die Favoritin – Bigham mit Handicap

Bei den Damen ist das Feld etwas übersichtlicher. Der Kreis der Medaillenkandidatinnen engt sich auf vier Namen ein. Esther Süss (Wheeler-iXS) hat eine starke Frühform gezeigt und war auch 2010 schon Marathon-Weltmeisterin. Von Sabine Spitz wird sie zur Favoritin ernannt. „Es wird sicher sehr schwer Esther zu schlagen“, weiß sie schon aus Erfahrung. Sie haben sich auf der Langstrecke schon viele Duelle geliefert, mit unterschiedlichem Ergebnis. Dass sie das Unternehmen Marathon-EM ernst nimmt, zeigt schon der Umstand, dass sie sich den Kurs vergangene Woche noch einmal angeschaut hat. Die dritte Kandidatin ist Sally Bigham. Die Topeak-Ergon-Fahrerin aus Großbritannien will nach zwei Silbermedaillen jetzt EM-Gold. Dass sie auf Flachpassagen und in Anstiegen sehr stark fahren kann, das attestiert ihr auch Konkurrentin Esther Süss. Doch Bigham hat sich Ende vergangener Woche einen Infekt eingefangen und deshalb auf den Gardasee-Marathon verzichtet. Wie gut sie sich davon erholt und wie viel Handicap die Pause am Sonntag sein wird, das wird sich erst auf den 75 Kilometern des Damen-Rennens zeigen. Anna Szafraniec aus Polen hat zumindest vom Namen her auch ernsthafte Medaillenchancen. Jahrelang gehörte sie im Cross-Country-Lager zur erweiterten Weltspitze. Wie gut sie Marathon fahren kann, das wird man wohl erst am Sonntag wissen.

Voraussichtlich mehr als 1300 Teilnehmer

Eine Woche vor dem Event wurden für den gesamten Rothaus Hegau Bike-Marathon und seinen drei Streckenlängen 200 Meldungen mehr registriert als zum gleichen Vorjahres-Zeitraum. Deshalb rechnen die Organisatoren am Sonntag mit einer neuen Rekordmarke. „1300 Meldungen könnten es werden“, schätzt Stephan Salscheider von der veranstaltenden SKYDER SPORTPROMOTION.

Info: Im Rahmen der Europameisterschaft fahren die Herren (Start: 10:30 Uhr) zwei 47-Kilometer-Runden, die Damen (Start: 10:10) eine 28-Kilometer-Schleife und dann noch eine 47-Kilometer-Runde. Bei den Herren summieren sich auf den 94 Kilometern 2100 Höhenmeter, bei den Damen sind es 1550. Für die Nicht-EM-Teilnehmer sind die 75 Kilometer, die 47 und die 28-Kilometer im Angebot.





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