Rothaus Hegau Bike-Marathon 2014
Hildegunn Hovdenak und Alban
Lakata sind die Sieger des Rothaus Hegau Bike-Marathon 2014
Rothaus Hegau Bike-Marathon 2014 / UCI
Marathon Series
11.05.2014
Hildegunn Hovdenak und Alban Lakata heißen die Sieger des Rothaus Hegau
Bike-Marathon 2014. Die Norwegerin und der Österreicher setzten
sich im Rennen der UCI Marathon Serie jeweils spannenden Duellen gegen
Milena Landtwing und Urs Huber durch. Trotz sehr windiger und kühlen
Verhältnissen knackte die Teilnehmer-Zahl erneut die 1100er-Marke.
Wie erwartet, wurde
die Herren-Konkurrenz zu einer hochkarätigen und spannenden
Angelegenheit. Als es in die zweite 49-Kilometer-Runde ging, war noch
eine 16-köpfige Spitzengruppe zusammen. In einer Singletrail-Passage
hatten sich zwar mal sechs Fahrer leicht abgesetzt, doch sie wurden von
den Verfolgern wieder geschluckt.
Es war dann Europameister Alban Lakata von Topeak-Ergon, der in einem
kurzen, steilen Anstieg vor dem Hegau-Kreuz angriff. Einzig Urs Huber
war wirklich in der Lage dem Osttiroler zu folgen.
Lokalmatador Tim Böhme erteilte seinem Schweizer Bulls-Teamkollegen das
„Go“ und so fiel nach 65 Kilometern eine Vorentscheidung.
Huber und Lakata arbeiteten gut zusammen und binnen zehn Kilometer
betrug der Vorsprung auf eine acht Fahrer große Verfolgergruppe mit
Böhme zwei Minuten. „Bis Weiterdingen haben wir gebummelt“, berichtet
Böhme, der natürlich kein Interesse hatte die Nachführarbeit zu
organisieren.
Er konnte sich im Anstieg dann gemeinsam mit Markus Kaufmann absetzen,
doch dessen Teamkollegen Jochen Käß und Hannes Genze fuhren wieder
heran. Durch diese Tempoverschärfungen reduzierte sich der Rückstand
auf das Spitzenduo auf die Hälfte, Böhme sprach sogar davon, dass man
Lakata und Huber wieder gesehen hätte und nur noch 30 Sekunden übrig
waren.
Foto: Tim
Böhme, Torsten Marx, Urs Huber © Sportograf
Doch es wollte sich
niemand aufopfern, um die Lücke vollends zu schließen, denn das hätte
bedeutet im Finale nicht mehr die Kraft zu haben. Tim Böhme versuchte
es an der letzten Steigung, dem „Saubuckel“ noch einmal, doch die zehn
Meter Vorsprung waren nicht ausreichend für ein Solo. Ein Kilometer vor
dem Ziel setzte er aber noch mal alles auf eine Karte und war
erfolgreich. „Ich konnte bei Albans Angriff nicht mitgehen. Im
Nachhinein fragt man sich, ob wir eine Chance gehabt hätten, wenn Urs
in der Gruppe geblieben wäre, aber das ist Spekulation. Die
Entscheidung war richtig, ich hatte da keine Weltklasse-Beine. Ich kann
in so einem starken Feld jedenfalls zufrieden sein mit Rang drei“,
kommentierte Böhme. Er konnte die beiden Centurion-Vaude-Biker Markus
Kaufmann und Jochen Käß um 13 Sekunden distanzieren. Das Duo fuhr
gemeinsam auf den Plätzen vier und fünf ins Ziel.
Vorne kam es zu einem prickelnden Duell um den Sieg. Urs Huber
probierte es an der Ein-Kilometer-Marke. „Ich habe zu früh angezogen.
Ich dachte man kommt auf der winkligen Zielanfahrt dann nicht mehr
vorbei, aber da war noch eine kleine Welle, an der Alban vorbei gezogen
ist“, erzählte Huber vom letzten Kilometer.
Alban Lakata nutzte den Plan, den er sich schon vor einem Jahr für die
EM ausgedacht hatte. Damals kam er nicht zur Anwendung, weil Konkurrent
Christoph Sauser einen Schalt-Defekt erlitt. „Auf der langen Geraden
vor der Zielkurve bin ich an Urs vorbei gesprintet“, berichtet Lakata.
„Ich bin erst mal zufrieden, dass ich nach meinem Achillessehnenriss
wieder vorne mitfahren kann. Bis zur WM muss ich halt noch zwei Kilo
abspecken, aber sonst passt es“, erklärte der Vorjahres-Sieger, der
natürlich auch 2015 bei der Europameisterschaft wieder ganz oben auf
dem Treppchen stehen will.
Auch bei den Damen kam es im Finale der 80 Kilometer zu einem Duell.
Die Norwegerin Hildegunn Hovdenak konnte sich schließlich um sechs
Sekunden gegen Milena Landtwing von Wheeler-iXS durchsetzen, die
kurzfristig noch für das Rennen der UCI Marathon Serie gemeldet hatte.
Dieses Trio hatte sich bereits auf den ersten 31 Kilometern absetzen
können und blieb auch noch lange zusammen, um nicht alleine gegen den
starken Wind kämpfen zu müssen. Allerdings zeigte sich Hovdenak nur
selten in der Spitzenposition. Silke Schmidt diktierte im Verbund mit
Milena Landtwing das Tempo und fuhr bei ihrem ersten Renn-Einsatz in
diesem Jahr viel im Wind. Vielleicht zu viel. „Ich habe sehr viel
Führungsarbeit gemacht und dachte, dass es trotzdem reicht, um zu
gewinnen. Aber auf den letzten fünf Kilometern hat mir dann die Kraft
gefehlt, da sind sie mir weg gefahren. Aber angesichts der Umstände bin
ich zufrieden“, kommentierte Silke Schmidt ihren dritten Rang. Auf den
Plätzen vier und fünf kamen die Ungarin Eszter Dosza (+5:39) und
Ann-Katrin Hellstern aus Freiburg (+5:50) ins Ziel.
Trotz der unangenehmen Wetterbedingungen erreichte die 12. Auflage des
Rothaus Hegau Bike-Marathon in diesem Jahr, zwar knapp, aber doch
erneut die 1100er-Marke. „Wir sind sehr zufrieden damit, dass wir bei
diesen Bedingungen wieder nahe am Vorjahres-Ergebnis dran waren, als
die Marathon-EM das Zugpferd war. Der Rothaus Hegau Bike-Marathon hat
sich mit seinem Gesamtkonzept etabliert. Wir wollen in der Zukunft mit
der Stadt Singen und den Hegau-Gemeinden in diese Richtung weiter
arbeiten“, bilanzierte Stephan Salscheider von der organisierenden
SKYDER SPORTPROMOTION. Er freut sich schon auf 2015, wenn in Singen
erneut die Marathon-Europameister ermittelt werden.
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